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Lesetagebuch - Gisela Elsner: Heilig Blut

Willkommen auf meinem kleinen Leseblog. Hier führe ich ein persönliches Lesetagebuch und teile meine Lieblingsbücher und Herzenstexte.


Gisela Elsner: Heilig Blut. Roman. Erschienen 2007 im Verbrecher Verlag. 256 Seiten, 14€ (vergriffen).

Der Inhalt in einem Satz:

Drei Altnazis und ein verzagter Widerständler treffen sich zu einem traditionellen Jagdausflug, jemand stirbt, aber eigentlich geht um Wölfe, Dorfkneipen und Deutschtümmelei.


Meine Gedanken zur Lektüre:

Zu diesem großartigen Roman von Gisela Elsner gibt es eine ganz kuriose Vorgeschichte, die von der Herausgeberin in einem kurzen Einführungstext, am Anfang des Romans, erzählt wird.

Die bereits 1992 verstorbene Elsner hat die Herausgabe einer deutschen Ausgabe ihres Romans leider nicht miterlebt. Aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen Verlag und Autorin ist ihr Roman Heilig Blut zu ihren Lebzeiten zuerst auf Russisch und Bulgarisch erschienen. Die Deutsche Erstausgabe, die ich hier begeistert in Händen halte, erschien erst 2007 (15 Jahre nach ihrem Tod) beim Verbrecher Verlag, auch dank der Bemühungen der Herausgeberin Christine Künzel.


Den Text habe ich in drei Tagen verschlungen und bin dabei völlig in der Sprachkunst der Autorin versunken. Ihr unverwechselbarer Stil und der unbedingte Wille zur Entlarvung machen diesen Roman bereits jetzt zu einem meiner Lieblingstexte 2024.


Lieblingssatz:

"Es gibt nun einmal kein besseres Heilmittel gegen die Melancholie und den Lebensekel als physische Schmerzen, [...]."


Mein Fazit:

Hier kann man "deutsche Gemütlichkeit in ihrer ganzen Grauenhaftigkeit" erleben, und das sollte man auch! Absolute Leseempfehlung.


Meine Bewertung:

10/10 Herzchen

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