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Februar ist Haiku-Monat!

Aktuell ist wieder NaHaiWriMo, sprich „National Haiku Writing Month“.

Im kürzesten Monat des Jahres widmen sich Poet:innen aller Welt der wohl kürzesten Gedichtform auf Erden: dem Haiku.


Die traditionellen „drei Zeilen und 17 Silben“ stammen aus der japanischen Dichtkunst und sind heute weltbekannt. Traditionalist:innen beschreiben in ihren Haiku meist Naturphänomene, jahreszeitliche Besonderheiten oder abstrakte Sehnsuchtsmomente.


5-7-5: Regeln sind da, um gebrochen zu werden


Wer gern Form und Tradition aufbricht, kann mit dem Haiku auch durchaus aktuelle Akzente setzen, sei es als Business-Pitch auf der Firmenwebsite oder als verstecktes Rätsel auf der nächsten Geburtstagseinladung.


So frei oder fest man sich an der ursprünglichen Form bewegt, ein gelunges Haiku hat einen feinen tieferen Sinn, der auch nach dem Lesen noch in uns resoniert.



Haiku von Mitsuhashi Takajo, einer japanischen Haiku-Dichterin aus der Shōwa-Zeit:


climb this tree

and you’ll be a she-devil –

red leaves in the sunset glow


klettere auf diesen Baum

und du wirst eine Teufelin –

rote Blätter im Abendrot


Und was kann das Haiku für dein Schreiben tun?


1. Einen Fokus setzen


Jedes Wort muss sitzen, wenn wir mit dem 5-7-5-Schema an einem Haiku schreiben: Du lernst Unnötiges und Überflüssiges auszuklammern, dich kurz zu fassen und dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.


2. Detailreichtum erkennen


Du nimmst das Kleine im großen Ganzen wahr und lernst heranzuzoomen. Ein Blatt im Wind, das Krächzen einer Krähe im Abendrot – Haiku fangen diese kleinen Alltagsmomente ein und schulen damit deinen poetischen Blick auf die Welt.


3. Für alle, die keine Zeit haben


Haiku eignen sich besonders gut für eine kleine Schreibzeit zwischendurch. Die Aufgabe ist übersichtlich und kann in wenigen Minuten bewältigt werden. Dein Gehirn bekommt eine schnelle Belohnung, nach wenig Aufwand - das motiviert und trainiert den Schreibmuskel.


4. Stimmungsbarometer


Ein Haiku kann ein wunderbares Tool zum Einfangen der aktuellen Stimmungslage sein. Nutze deine fünf Sinne und schreib ein Haiku: anstatt mit dem Handy ein Bild vom Sonnenuntergang am Urlaubsstrand zu machen, kannst du deine Eindrücke auch wunderbar und ganz poetisch schreibend verarbeiten. Ein Haiku-Tagebuch in einem schön gebundenen Notizbuch kann so auch eine wunderbare Erinnerung an eine besondere Zeit in deinem Leben sein.


(m)eine ganz persönliche Haiku-Reise


In diesem Jahr schreibe ich zum ersten Mal beim „NaHaiWriMo“ mit und teile meine täglichen Haiku auf Instagram in meinen Storys. Wenn du mit den Sozialen Medien nicht so viel am Hut hast, kannst du hier eine kleine Auswahl meines ganz persönlichen Haiku-Monats nachlesen:




Und wenn du nun auf den Geschmack gekommen bist und gern weiterschreiben möchtest, komm doch gern in einen meiner Schreibkurse, in denen ich u.a. auch immer wieder das ein oder andere Haiku mit den Teilnehmenden schreibe.


Als kleine Spielerei kannst du auf der folgenden Webseite mit ein paar vorgegebenen Haiku-Versen herumexperimentieren und dir Inspiration für deine ersten eigenen Haiku holen:


Na dann, Mata kondo!




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