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Buchmesse-FOMO? Alternativen für Büchermenschen und Literaturfans

Autorenbild: Ulrike LichtenbergUlrike Lichtenberg

Jedes Jahr im Frühjahr und Herbst locken die großen Buchmessen tausende Menschen an: Verlage, Autor:innen, Literaturbegeisterte und Branchenprofis. Die Messe gilt als das Event schlechthin für alle, die im Buchbereich arbeiten oder sich mit Literatur verbunden fühlen. Doch was, wenn man aus finanziellen, zeitlichen oder persönlichen Gründen nicht teilnehmen kann oder möchte? Ist man dann außen vor? Natürlich nicht! Denn es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich auch abseits der großen Messehallen zu vernetzen, Inspiration zu finden und die Buchbranche aktiv mitzugestalten.

In diesem Blogbeitrag findest du ein paar hilfreiche Tipps gegen deine Buchmesse-FOMO.


Ein Schwarzweißbild zeigt Die Wahlrechtsaktivistin Flora Dodge „Fola“ La Follette (1882–1970), die Sozialreformerin und Missionarin Rose Livingston und eine junge Streikerin während eines Bekleidungsstreiks in New York City im Jahr 1913.
Keine Angst: auch abseits der Buchmesse kannst du Literatur atmen.

Die Buchmesse ist großartig, aber sie ist nicht immer für jede:n die richtige Wahl. Hier sind einige nachvollziehbare Gründe, warum man den Besuch durchaus überdenken kann:


1. Die Kosten sind hoch

Der Besuch einer Buchmesse ist eine finanzielle Investition: Anreise, Unterkunft, Verpflegung und Eintritt summieren sich schnell. Wer aus beruflichen Gründen hinfährt, kann diese Kosten oft steuerlich absetzen, aber für Freiberufler:innen oder Literaturfans bleibt es ein teures Vergnügen.

Die Alternative: Es gibt viele kostenlose oder günstigere Online-Veranstaltungen, bei denen man sich vernetzen und Neuerscheinungen entdecken kann. Viele Verlage bieten inzwischen digitale Vorschauen oder Webinare an.


Mein Tipp für kostenlose Buchmesse-Veranstaltungen in Leipzig:




2. Reizüberflutung & Stress

Messen sind laut, hektisch und voll. Gerade für introvertierte oder neurodivergente Menschen kann das eine enorme Belastung sein. Die Alternative: Kleinere, entspanntere Veranstaltungen wie Literaturfestivals, Lesungen oder Workshops bieten oft bessere Möglichkeiten für tiefgründige Gespräche und intensiven Austausch, z.B. bei dieser kostenlosen Nachmittagsveranstaltung: Leipzig liest - Von Drachen und Einhörnern, Pokémons und geflügelten Löwen.



3. Mehr Schein als Sein?

Es kann das Gefühl entstehen, dass man „dabei sein muss“, aber oft verlaufen Messegespräche oberflächlich und spontane Kontakte führen selten zu handfesten Kooperationen. Die Alternative: Statt sich in der anonymen Messemasse zu verlieren, kann man gezielt Online-Netzwerke nutzen oder persönliche Gespräche mit Verlagen und Agenturen per Zoom oder E-Mail vereinbaren, z.B. durch und über den Bundesverband junger Autoren und Autorinnen e.V..


4. Mangelnde Inklusion

Nicht jede:r hat die gleichen Zugangschancen. Viele Veranstaltungen sind nicht barrierefrei, marginalisierte Stimmen haben es schwer, gehört zu werden. Die Alternative: Literaturfestivals und Plattformen, die Diversität aktiv fördern, können eine inklusivere Alternative sein. Selbstorganisierte Events oder digitale Buchclubs bieten oft sichere Räume für den Austausch, z.B. beim Online-Buchclub "Zeit zum Lesen".


5. Der ökologische Aspekt

Große Messen bedeuten viel Reisen, oft per Flugzeug oder Auto. Das hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck, der für klimabewusste Menschen problematisch sein kann. Die Alternative: Regionale Literaturveranstaltungen oder nachhaltigere Reiseoptionen wie Bahnfahrten oder Mitfahrgelegenheiten können eine Lösung sein. Die Regionalgruppe der sächsischen Büchermenschen kannst du z.B. bei einer Veranstaltung am 28. und 29.03.25 direkt in Leipzig kennenlernen.


6. Zeitmangel

Die Messe fällt oft in arbeitsreiche Phasen oder kollidiert mit anderen Verpflichtungen. Die Alternative: Statt auf eine einzige Messe zu setzen, kann man sich das ganze Jahr über in kleineren Formaten engagieren – sei es durch virtuelle Veranstaltungen oder lokale Schreibgruppen, z.B. in meiner FLINTA*-Schreibgruppe, die sich monatlich in einem geschützten feministischen Schreibraum in Leipzig trifft und gemeinsam schreibt.


7. Erfolgsdruck & Vergleich

Man sieht, was andere erreicht haben: Verlagsdeals, Buchveröffentlichungen, Medienpräsenz. Das kann inspirierend sein, aber auch Selbstzweifel fördern. Die Alternative: Geschützte Räume, wie Schreibgruppen oder Coaching-Programme, können helfen, sich auf die eigenen Ziele zu konzentrieren, statt sich mit anderen zu vergleichen. Hier findest du weitere Termine zu meinen aktuellen Schreibkursen, die dich rund ums Jahr in deinem Schreiben begleiten können.


Aktiv-Tipp: Wer es literarisch wissen will und eigene Texte lesen möchte, kann sich (ohne vorherige Anmeldung) am 29.03.25 ins Horns Erben zur Spontanlesung einfinden. Das Format verspricht besondere Einblicke in Arbeiten aktueller Leipziger Autor:innen und wird vom Bundesverband junger Autoren und Autorinnen (BVjA) veranstaltet.


Messe oder nicht: du hast die Wahl!

Die Buchmesse kann eine wunderbare Gelegenheit sein – aber sie ist nicht der einzige Weg, um in der Branche sichtbar zu werden und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Wer abwägt, nicht hinzugehen, verpasst nicht automatisch alles, sondern kann sich stattdessen bewusst für andere, vielleicht passendere Formate entscheiden. Ob klein oder groß, digital oder analog - letzten Endes triffst du die Entscheidung, die für dich am besten passt.


Warst du schon auf einer Buchmesse oder hast du Alternativen gefunden, die für dich besser funktionieren? Schreib deine Erfahrungen gern in die Kommentare.


Bleib inspiriert & schreibfreudig,

Ulrike


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